Natalie Mann-Borchert

Ärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Seit 1992 bin ich Ärztin und habe inzwischen gut die Hälfte meines Lebens in diesem Beruf gearbeitet, davon über sechzehn Jahre in eigener Praxis.
In dieser Zeit hat die Begleitung meiner Patientinnen, und auch derer Angehöriger, immer einen großen Raum eingenommen, auch schon in der Zeit, als ich ausschliesslich gynäkologisch gearbeitet habe.

 

Bin ich eigentlich von Grund auf überzeugte Schulmedizinerin und immer sehr stolz darauf,  dass ich Menschen gesund machen und auch das ein oder andere Leben schenken oder retten konnte, ist mir dabei auch immer wieder schmerzlich bewusst geworden, dass unser Arbeitskonzept letztendlich nur einen kleinen Teil des Menschen versteht und betreut.


Und je länger ich praktizierte, wurde mir klar, dass vieles von dem, was ich für den Einzelnen tun kann, sehr an der Oberfläche blieb.
Es ist tatsächlich nicht schwer, einen Infekt zu kurieren, und schnell hat man etwas Gutes damit getan. Es ist auch nicht irrsinnig anspruchsvoll, eine unkomplizierte Schwangerschaft zu begleiten oder eine Krebsvorsorge durchzuführen.

 

Aber es gehört einfach mehr zum Menschen, als das Wissen um die biologischen Funktionen und das Erkennen, ob das richtig oder falsch läuft. 

Manchmal muss man auch mal fragen, warum eine Krankheit sich ausgerechnet jetzt ihren Weg bahnen konnte, und Beschwerden, die man vielleicht keiner klassischen Erkrankung zuordnen kann, sind es durchaus wert, gehört zu werden.

 

Und genau das braucht oft länger als die durchschnittlichen acht Minuten, die man im Alltag für einen Patienten übrig hat

 

Geprägt von der Erkenntnis, dass Krankheit oft eine Geschichte erzählt, die genau gehört und verstanden werden will, und der Chance, daraus etwas Gewinnbringendes für den Menschen erwachsen zu lassen, beschloss ich meine Arbeitsschwerpunkte zu verändern und zukünftig ein Konzept zu entwickeln, das sowohl Raum für Körper und Seele gibt.

 

 

Also arbeite ich nun parallel in zwei Bereichen: der Psychotherapie, aber auch weiterhin als Gynäkologin, wenn auch nur noch im kleinem Rahmen. Das macht es mir möglich, das Wissen und die Erfahrung aus dem einen Bereich immer aktuell in den anderen mit einbringen zu können. Und ich bin Beides, von Herzen gerne.